Hobby: Kaninchenzucht

Kaninchenzucht – ein Hobby für alle Tierfreunde

Sie sind wuschelig, niedlich, süß und als Haustiere in Deutschland sehr beliebt: Kaninchen. Vor allem wünschen sich Kaninchen als Haustiere, weil sie zutraulich sind, sich streicheln lassen und wenig Arbeit machen. Da es auch für die zur Gattung der Hasen gehörenden Tiere nicht gut ist, wenn sie allein sind, sollten mindestens zwei Tiere gehalten werden. Handelt es sich dabei um ein weibliches und ein männliches Kaninchen, dann werden viele unfreiwillig zu Züchtern, denn die niedlichen Tiere vermehren sich rasant. Wer die Kaninchenzucht als Hobby für sich entdeckt hat, muss jedoch einige wichtige Dinge beachten.

Vom Wildtier zum Haustier

Die ersten Kaninchen auf dem europäischen Festland wurden in Spanien und Portugal gesichtet. Sie stammen vermutlich aus Nordafrika und wurden schon sehr früh von Menschen als Haustiere gehalten. Heute sind Kaninchen überall auf der Welt zu Hause, denn die Siedler, die nach Amerika, Neuseeland und nach Australien ausgewandert sind, haben ihre Tiere dorthin mitgenommen. Wilde Kaninchen mögen trockene Lebensräume und fühlen sich in Deutschland vor allem in Gärten und Parks sehr wohl. Sie sind mit den Hasen verwandt, aber deutlich kleiner. Zwischen 34 und 45 Zentimeter misst ein ausgewachsenes Tier und wiegt maximal drei Kilogramm.

Die Ohren werden bis zu sieben Zentimeter lang, und für Kaninchen typisch ist der schwarze obere Rand der Ohren. Die Kaninchenzucht hat nicht nur weiße Tiere hervorgebracht, sondern auch schwarze, braune, graue und sogar mehrfarbige Tiere. Alle Kaninchen haben jedoch eine Besonderheit: Ihre Schneidezähne wachsen immer wieder nach, und zwar ein Leben lang. Nagetiere sind Kaninchen übrigens nicht.

Was ist bei der Kaninchenzucht zu beachten?

Alle, die die Kaninchenzucht zu ihrem Hobby machen wollen, sollten sich im Vorfeld umfassend über die Zucht informieren, da einiges zu beachten ist. Schließlich soll der Nachwuchs von Häsin und Rammler sein und keine genetischen Defekte oder Krankheiten haben. Einfach zwei Tiere zusammenzusetzen und zu hoffen, dass sie prächtige Jungtiere zeugen, hat mit einer gewissenhaften Kaninchenzucht wenig zu tun. Wer sich ernsthaft mit dem Thema befassen möchte, sollte sich für seine Kaninchenzucht einen Rammler und eine Häsin bei einem erfahrenen Züchter kaufen. Ein seriöser Züchter verkauft nur gesunde Tiere, die auch genetisch zueinander passen.

Wichtig zu wissen ist auch, dass der Nachwuchs bei Kaninchen meist unverhofft kommt. Wer züchten will, muss also immer damit rechnen, dass die kleinen Kaninchen schneller auf der Welt sind, als vielleicht erwartet wurde. Soll eine zu schnelle Vermehrung verhindert werden, dann ist es ratsam, den Rammler frühzeitig von der Häsin zu trennen.

Die Tiere müssen gesund sein

Die wohl wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Kaninchenzucht ist, dass alle Tiere gesund sind. Daher müssen Hobbyzüchter darauf achten, dass die Stammeltern der zukünftigen Zucht gesund und kräftig sind. Damit vermindert sich das Risiko, dass der Nachwuchs krank zur Welt kommt. Die Zuchtkaninchen sollten zudem keine Schäden an den Zähnen haben und frei von Parasiten aller Art sein. Jeder gute Züchter führt ein Zuchtbuch, was die Käufer einsehen können. Darin sind auch die vorangegangenen Generationen von Häsin und Rammler vermerkt.

Falls es über mehrere Generationen hinweg vermehrt Krankheiten gegeben hat, dann sind die Tiere für die Zucht nicht geeignet. Ein anderes wichtiges Kriterium ist es, Inzucht zu vermeiden. Daher ist es ratsam, das Pärchen bei zwei verschiedenen Züchtern zu kaufen.

Was ist für die Häsin wichtig?

Besonders wichtig für die Kaninchenzucht ist ausreichend . Die Mutter und die Jungtiere brauchen ein Gehege, was mindestens 4,5 Quadratmeter groß ist. Im Gehege muss ein ausreichend großes Häuschen zur Verfügung stehen und es sollte eine sogenannte Wurfkiste geben, 40 x 40 Zentimeter groß, mit abnehmbarem Deckel. So kann der Besitzer im Notfall nachschauen, ohne die kleine zu stören. Das Gehege sollte so gestaltet sein, dass die Häsin und ihr Nachwuchs, wenn er größer geworden ist, viel Freiraum zur Verfügung haben. Ist das Gehege zu klein, dann besteht die Gefahr, dass die Jungtiere Verhaltensstörungen bekommen.

Ausreichend Platz zum Auslauf stärkt die Muskulatur, aber auch richtige Nahrung spielt eine entscheidende Rolle. Vor allem die Weibchen haben einen erhöhten Bedarf an Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen. So sollte neben ausreichend Grünfutter für den Bedarf an Kohlenhydraten, auch getrocknetes auf der Speisekarte stehen.

Die richtige Pflege der Jungtiere

Wenn die Häsin nach der Geburt der Jungtiere wohlauf ist und ausreichend frisst, muss sich der Halter nicht um die Fütterung und Ernährung der Jungtiere kümmern. Der Nachwuchs wird von der Mutter gesäugt und bekommt so eine Nahrung, die reich an Nährstoffen und Vitaminen ist. Die Jungtiere werden recht schneller größer und sollten als „Halbstarke“ ihr eigenes Gehege haben, dass ihnen viel Platz für den Auslauf bietet. Für beide Gehege ist es sehr wichtig, dass sie stets sauber und frei von Kot sind. Regelmäßiger Einstreu verhindert, dass sich Bakterien einnisten können oder dass die Kleinen und das Muttertier krank werden.

So entwickeln sich die Jungtiere gut

Der Halter sollte in der ersten Zeit nach der Geburt der Jungen darauf achten, dass die Häsin auch ihren Pflichten nachkommt. Wichtig ist, dass sie ein Nest baut, damit die Jungtiere nicht frei im Gehege herumliegen. Am Morgen sollten die kleinen Bäuche gut gefüllt sein, da die Häsin sie schon früh säugt. Verlässt die Mutter am Tag das Nest, dann ist dies kein Grund, sich Sorgen zu machen, denn pünktlich zur nächsten Fütterung ist sie garantiert wieder da. Die Jungtiere öffnen nach zehn bis zwölf Tagen ihre Augen und dann ist auch ihr Fellkleid voll ausgebildet. Sie verlassen das Nest nach rund vier Wochen und wenn sie beginnen, feste Nahrung zu sich zu nehmen, führen sie ein eigenständiges Leben.

Video: Hobby Kaninchenzucht | RON TV |

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Fazit zum Hobby Kaninchenzucht

Für alle Tierfreunde ist die Kaninchenzucht ein wunderbares Hobby. Wer die Tiere artgerecht hält, sie immer mit dem richtigen Futter versorgt und ihnen viel Auslauf gewährt, wird viel Freude an seiner Zucht haben. Die Jungtiere sind nach acht bis zehn Wochen so weit, dass sie abgegeben werden können. Diese Zeit brauchen sie, um das soziale Verhalten am Vorbild der Mutter zu lernen. Hat die Häsin nicht genug Milch, dann ist es notwendig, auch mal ein Jungtier mit der Hand aufzuziehen. Für die Fütterung ist warme Katzenaufzuchtmilch eine gute Wahl, die mit Kamillen- oder Fencheltee verdünnt wird.

Bild: @ depositphotos.com / cynoclub

Tommy Weber
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